Donnerstag, 6. Februar 2014

Hastas und Mudras - Die Sprache indischer Götter

im klassisch indischen Tanz

Urheber/Quelle: Anjali Bollywood Masala
Die unten genannten Mudras beziehen sich auf den indischen Tempeltanz Bharatanatyam.
Das Wort Hasta/Mudra kommt aus dem Sanskrit und bedeutete übersetzt „ Siegel“. Sie sind die Zeichensprache der Hände im indischen Tanz.

Ihr Ursprung ist auf eine Zeit zurückzuführen als Tempeltänzerinnen mit den Göttern kommuniziert hatten. Mit den Handgesten erzählte man den Göttern Geschichten und vom Leben der Menschen außerhalb des Tempels.

Noch heute ist diese Zeichensprache ein sehr wichtiger Bestandteil des Klassischen indischen Tanzes. Im Zusammen- spiel mit den verschieden Beinarbeiten und den Gesichtshastas erzählt die Tänzerin dem Zuschauenden Geschichten über die Götter oder über *moderne* Geschichten der Menschen.

Wann wird die Hasta zur Mudra?
Die Hasta ist die einzelne Handgeste, erst wenn ich dieser Geste eine Bedeutung beimesse wird daraus ein Mudra. Es werden dabei zwei Zeichengruppen unterschieden. Die
28 asamyutahastah, Handgesten einer Hand und
24 samyutahastah, Handgesten beider Hände.

Die unten aufgeführten Hastas und ihr dazugehöriger Sanskritname wird zusammenhängen gesprochen, im Singsang. Es handelt sich um einen zusammenhängenden Text der seinen Ursprung in der Natya shastra hat. Z.B Patakas.....Tripatako = Pataka und Tripataka weitere Worte aus dem Text...... mit, und auch, sowie.....
Das einzelne Hastawort sowie die deutsche Bedeutung habe ich unten angefügt.


asamyutahastah

Pataka- Flagge
Tripataka- Wimpel
Ardhapataka- Halbflagge
Kartarimukaha-Schere
Mayura- Pfau
Ardhacandra- Halbmond
Arala- Knick
Sukatunda- Papageiennase
Musti- Faust
Sikahara- Berggipfel
Kapittha-Frucht (des Bilwabaumes)
Katakamukha- öffnen des Armreifes
Suci- Nadel
Candrakala- Mondsichel
Padmakosa- Lotusblütenschaft
Sarpasirsa- Schlangenkopf
Mrgasirsa- Tiergesicht
Simhamukha- Löwengesicht
Kangula- Kuhschwanz
Alapadma- Lotusblüte
Catura- Viereck
Bhramara- Biene
Hamsasya- Schwan
Hamsapaksa- Schwanenflügel
Sandamsa- Zange
Mukula- Knospe
Tamracuda- Hahnenkamm
Trisula- Dreizack


samyutahastah

Anjali- das Opfer
Kapota- die Taube
Karkata- der Krebs
Svastika- das Kreuz
Dola- die Schaukel
Puspaputa- das Blumenopfer
Utsanga- der Schoß
Sivalinga- Sivas Kraft
Katakavardhana- z.B. schließen oder öffnen einer Kette
Kartarivastika- Doppelschere
Sakata- die Dämonenabwehr
Sankha- das Muschelhorn
Cakra- das Rad
Samputa- die Schatulle
Pasa- Streit
Kilaha- Freundschaft
Matsya- der Fisch
Kurma- die Schildkröte
Varaha- der Eber
Garuda- der Vogel
Nagabandha- die Doppelschlange
Khatva- das Bett
Bherunda- Doppelkopf eines Vogels
Avahittha- eine voll erblühte Lotusblüte

Hinter den deutschen Hauptschlagwörtern für die Hastas stehen noch eine Vielzahl von anderen Bedeutungen. Und diese Bedeutungen verändern sich dann auch noch je nach Beinhasta und ganz besonders je nach Gesichtshastas. Darüber werde ich aber in einem neuen Thema schreiben.

(c) Anjali Bischoff